Santa Rosa Xtampak
Der Fundort
Santa Rosa Xtampak – 26 Kilometer östlich des Ortes Hopelchén im mexikanischen Bundesstaat Campeche gelegen – ist eine der bedeutendsten Städte der klassischen Maya auf der zentralen Halbinsel Yucatan. Die heute noch erhaltene Architektur zeigt Merkmale des Chenes- und Puuc-Stiles, sowie Einflüsse aus den Regionen Río Bec und Petén.
Das monumentale Zentrum des Fundortes nimmt einen rechteckigen Raum von etwa 550 m x 400 m auf der künstlich planierten Kuppe eines steilen Hügelzuges ein, der eine Höhe von 60 m über dem Umland erreicht und Teil einer Hügelkette ist, die sich über mehr als 30 km² in nord-südlicher Richtung erstreckt.
Die dicht bebaute und terrassierte Fläche des umliegenden Ortes umfasst ca. 1 km² , die gesamte Ausdehnung des Ortes könnte – nach neuen LiDAR-Aufnahmen zu urteilen – bis zu 10 km² umfassen. Bis heute wurde ein Bruchteil dieser Fläche im Zentrum detailliert erfasst und vermessen, so der dreistöckige Palast, ein gewaltiger Pyramidenstumpf, zwei weitere kleinere Pyramidenbasen, ein Ballspielplatz, ein Dammweg (Sacbé) sowie mehrere viereckig um Innenhöfe angeordnete Gebäudegruppen.
Unser Wissen zur Chronologie des Ortes basiert auf der epigraphischen Analyse von sieben Stelen mit Daten zwischen 751 und 911 n. Chr. und zwei Gewölbedecksteinen mit Daten zwischen 791 und 948 n. Chr. Neuere Ergebnisse aus mehreren stratigraphischen Sondagen (2022) lassen auf eine Besiedlung der Stätte von der mittleren Präklassik (1000-300 v. Chr.) bis in die Endklassik (750/800-950 n. Chr.) schließen. Vereinzelte Funde von Fragmenten postklassischer Räuchergefäße sprechen für Besuche der Stätte zu dieser Zeit, Nachweise für eine postklassische Besiedlung in Santa Rosa Xtampak fehlen bisher.
Finanzierung
Diese Webseite und das Grabungsprojekt 2020-2022 wurden von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) gefördert („Santa Rosa Xtampak: Chronologie und Vernetzung eines überregionalen Zentrums der klassischen Maya“).
Projektleitung
Dr Iken Paap (IAI Berlin)
Dr. Antonio Benavides Castillo (INAH Campeche)