Santa Rosa Xtampak (SRX) blickt auf eine lange und intensive Forschungsgeschichte zurück. Von wenigen Ausnahmen abgesehen, konzentrierte sich die Forschung seit dem ersten Besuch der Stätte durch Stephens und Catherwood im Jahr 1841 auf die monumentale Architektur und vor allem auf den Palast im Zentrum des Ortes: 1891 widmete Teobert Maler einige Tage der Dokumentation des Palastes und anderer stehender Architektur. 1936 legte Harry E. D. Pollock mehrere Stelen frei, die in der Folge geraubt wurden, so dass heute von den ursprünglich in Santa Rosa vorhandenen Monumenten nur noch wenige Reste und Trümmer vorhanden sind. Pollock veröffentlichte zudem die erste Karte der archäologischen Stätte, die 1949 von George W. Brainerd, Karl Ruppert und Lawrence Roys erstellt worden war. 1949 grub George W. Brainerd (University of California) mehrere stratigraphische Schnitte, aber der Großteil der Dokumentation ist nach seinem frühen Tod 1956 verschollen, und nur ein kleiner Teil der Analyse der damals ausgegrabenen Keramik wurde in seine Veröffentlichungen aufgenommen. Eine Lokalisierung aller damals anelegten Schnitte ist bisher nicht gelungen.  1970 wurden die Ergebnisse eines zehnwöchigen längeren Forschungsaufenthalts von Evan I. DeBloois (Weber State College) und Richard Stamps (Brigham Young University) veröffentlicht.

Ihre Studie, die sich auf die Chultunes (Zisternen) und die monumentale Architektur der Stätte konzentriert, enthält eine kurze Beschreibung mehrerer stratigraphischer Sondagen und eine beträchtliche Erweiterung der Karte von 1949. In den nachfolgenden Jahrzehnen wurden die Inschriften und die Ikonographie (u.a. durch Daniel Graña-Behrens) sowie die Architektur der wichtigsten Gebäude, insbesondere des Palastes untersucht. Konsolidierungsarbeiten wurden seit Mitte der 1990er Jahre vom Instituto Nacional de Arqueología e Historia unter Leitug von Antonio Benavides Castillo und Lorelei Zapata durchgeführt. Das kartierte Gebiet wurde 1989 durch Abel Morales und William Folan erheblich erweitert.

Trotz der wiederholten – und sicher zutreffenden – Bezeichnung Santa Rosa Xtampaks als „dominante“ Stadt oder „Hauptstadt“ bleibt im wesentlichen gültig, was Michelet und Bequelin vor über 20 Jahren formulierten (2001: 219): „[…] die Stätte von Santa Rosa Xtampak ist nach wie vor nur sehr oberflächlich bekannt, auch wenn die Bedeutung der Siedlung, die Anzahl ihrer Gebäude und ihr guter Erhaltungszustand viele Forscher angezogen haben“.  Die Frage der Einordnung von Santa Rosa Xtampak in das sozio-politische System der Halbinsel Yucatán wurde bisher kaum angesprochen, was sicherlich auf den Mangel an archäologischen Daten aus kontrollierten Ausgrabungen an dieser Stätte im Besonderen und in der Chenes-Region im Allgemeinen zurückzuführen ist.

Diese Situation ändert sich langsam, seit die systematischen Konsolidierungsarbeiten in den Jahren 2018 und 2019 vom Instituto Nacional de Antropología e Historia (INAH) unter der Leitung von Antonio Benavides Castillo wieder aufgenommen wurden, begleitet von kleinen Sondagen, die es zunächst ermöglichten, einen groben chronologischen Rahmen zu erstellen.
Die Ausgrabung mehrerer stratigraphischer Schnitte unter der Leitung von Iken Paap im Jahr 2022 und 2023 (gefördert u.a. durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien) erbrachte den Nachweis monumentaler Bautätigkeiten im Zentrum der Stätte seit der mittleren Präklassik (1000 v. Chr.) bis in die Endklassik, dazu Hinweise auf zumindest sporadische Besuche während der Postklassik. Die Veröffentlichung der Ergebnisse dieser Grabungen ist in Vorbereitung.